SEO Grundlagen für deinen Onlineshop

Suchmaschinenoptimierung für Onlineshops Wer einen Onlineshop betreibt, der kommt am Thema Suchmaschinenoptimierung oder kurz SEO (Kurzform für Englisch Search Engine Optimization) nicht vorbei. Wer seine Online-Angebote für Suchmaschinen wie Google optimiert, wird in den Suchergebnissen weiter oben angezeigt und kriegt entsprechend mehr Besucher:innen über diesen Kanal, man spricht von einem besseren “Ranking”.

Insbesondere im E-Commerce hängen die Umsätze stark von der Anzahl der Besucher:innen ab, SEO-Maßnahmen können sich entsprechend auszahlen.

On-Page vs. Off-Page-Optimierung

Grundsätzlich unterscheidet man bei Suchmaschinenoptimierung zwischen On-Page- und Off-Page-Maßnahmen. On-Page-Optimierung bezieht sich auf alle Maßnahmen, welche die technische oder inhaltliche Verbesserung auf einer Website selbst zum Ziel haben. Bei Off-Page-Optimierung hingegen geht es darum die Reputation der Website “von außen” zu erhöhen, beispielsweise über Verlinkungen von anderen Seiten oder Erwähnungen in sozialen Medien.

Wichtig bei der Suchmaschinenoptimierung im umkämpften E-Commerce-Markt: Nur das Zusammenspiel aus On- und Off-Page-Optimierung wird einen Onlineshop auf Dauer in den Rankings ganz nach vorne bringen. Es gibt einzelne Maßnahmen, die haben für sich allein betrachtet keinen Einfluss auf das Ranking, zusammen mit anderen können sie den Suchmaschinen aber die entscheidenden Signale senden.

In dieser Checkliste möchten wir euch einige der absoluten Basics der On-Page-Suchmaschinenoptimierung von Onlineshops erläutern. Diese lassen sich in modernen Shopsystemen meist ohne größeren Aufwand umsetzen, werden in der Praxis aber häufig trotzdem vernachlässigt.

1: Meta Daten pflegen

Zu den für Suchmaschinen relevanten Signalen gehören (Meta-) Title und Description einer Webseite. Die enthaltenen Keywords haben direkten Einfluss auf das Ranking und zudem entscheiden Title und Description wie das Snippet zu einer Webseite aussieht. Das Snippet ist die Vorschau zu einer URL in den Suchergebnissen und entscheidet somit natürlich auch darüber, ob Nutzer:innen auf ein Suchergebnis klicken. Dies wiederum ist ein wichtiges Signal für die Suchmaschinen.

In der folgenden Grafik haben wir einmal exemplarisch dargestellt, wie ein Snippet mit und ohne gepflegte Metadaten aussieht:

Google Snippet mit und ohne gepflegte Metadaten

Neben den Keywords geht es bei der Gestaltung eines Snippets vor allem darum, den zusätzlichen Mehrwert für potenzielle Kund:innen darzustellen. Warum sollte man ausgerechnet auf euer Angebot klicken? Was unterscheidet euch von den anderen Anbietern in den Suchergebnissen?

Kostenlose Tools wie der Snippet Generator von Sistrix können helfen bei der Optimierung die Richtwerte für die Länge einzuhalten.

2: Longtail Keywords nutzen

Longtail Keywords nennt man Suchanfragen, die aus mehreren Wörtern zusammengesetzt sind, also spezifische und längere Suchphrasen. Das Pendant Shorttail bezeichnet entsprechend Suchbegriffe, die nur aus einem oder zwei Wörtern bestehen.

Warum die Nutzung von sogenannten Longtail Keywords oft sinnvoller ist als die Optimierung auf Shorttail lässt sich ebenfalls am einfachsten an einem Beispiel erklären:

Nehmen wir einmal an dein Unternehmen verkauft Schränke wie in unserem Snippet-Beispiel. Dann wäre es auf den ersten Blick sicherlich sinnvoll deinen Onlineshop auf das Keyword “Schränke” zu optimieren. Die Konkurrenz für dieses Keyword wäre allerdings auch sehr hoch und der Traffic, den du darüber generierst, entsprechend gering. Die meisten Klicks folgen nämlich auf Suchergebnisse aus dem Longtail eines Keywords, also etwa “Kleiderschrank Eiche massiv mit Schiebetür”.

Zudem ist die Conversion-Rate für Shorttail Keywords viel geringer – wer einen “Kleiderschrank aus Eiche mit Schiebetür” kaufen möchte gibt als Suchbegriff selten nur “Schränke” oder “Schrank kaufen” ein.

3: Sprechende URLs

Eine sprechende oder auch saubere URL ist eine URL die natürlich lesbare Worte anstelle technischer Kürzel enthält.

Beispiel:

www.schrankstore24.de/article123456=?$&% = nicht sprechende URL

www.schrankstore24.de/kleiderschrank-eiche-massiv = sprechende URL

Zwar hat die Bedeutung der URL als Rankingfaktor mit zunehmender Intelligenz der Suchmaschinen etwas abgenommen, im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen kann ein Keyword aber auch hier der entscheidende Faktor für eine bessere Position in den Suchergebnissen sein. Zudem ergeben sich eine Reihe weiterer Vorteile hinsichtlich SEO und Usability eines Shops:

  • Das von Nutzer:innen gesuchte Keyword in der URL wird in den Suchergebnissen fett gedruckt dargestellt, dies suggeriert mehr Relevanz und führt zu mehr Klicks

  • Nutzer:innen vertrauen sprechenden URLs mehr, da der Inhalt der Seite dahinter offensichtlicher ist

  • Sprechende URLs können den Nutzer:innen innerhalb eines Onlineshops die Navigation vereinfachen, da über den Pfad der URL ersichtlich ist wo sie sich befinden

4: Dateinamen Produktbilder

Ähnlich wie bei den sprechenden URLs können auch die Keywords in Dateinamen für Produktbilder einen Rankingfaktor darstellen. Dabei geht es nicht unbedingt um die Bildersuche, wenn Suchmaschinen wie Google vermuten oder wissen, dass auch Bilder gesucht werden, werden diese auch in der normalen Suche (Universal Search) angezeigt.

Dies gilt insbesondere bei der Suche nach Produkten. Wenn potenzielle Käufer:innen hier sehen wonach sie suchen, dann kommen sie auch in euren Onlineshop.

Bleiben wir bei unserem Beispiel vom Kleiderschrank. Der Screenshot unten zeigt die Bilder aus der Universal Search von Google für das Longtail Keyword “Kleiderschrank Eiche massiv Schiebetüren”. Google erkennt anhand des Dateinamens des Bildes, dass es zur Suche passt und da es aus einem Onlineshop kommt, erkennt Google, dass es sich um ein “kaufbares” Produkt handelt und versieht es mit dem Produkt-Badge.

Google Suchergebnisse für Bilder mit Produkt-Badge

Ein Klick auf das Bild führt Nutzer:innen zu einer Detailseite in der Bildersuche mit weiteren Informationen zum Produkt und einem auffälligen “Besuchen” Button. Der Mehrwert eines keyword-basierten Dateinamens für Produktbilder sollte damit auf der Hand liegen.

Bei der Optimierung der Dateinamen sollte dabei unbedingt beachtet werden, dass Unterstriche und Leerzeichen nicht als Trennzeichen erkannt werden. Einzelne Worte sollten durch Bindestriche getrennt, Umlaute, Sonderzeichen und Großschreibung vermieden werden. Für unser Beispiel sähe ein optimierter Dateiname entsprechend so aus:

kleiderschrank-eiche-massiv-schiebetueren.jpg

Für das Ranking eines Bildes zu einem Keyword ist auch der umliegende Text von Bedeutung. Es gilt: Je näher das Bild am Keyword des umliegenden Textes platziert ist, desto wahrscheinlicher wird es für das Keyword in den Suchergebnissen angezeigt. Nähe bezieht sich in diesem Fall auf den Quellcode der Webseite und nicht die optische Darstellung.

Ein weiteres Kriterium für das Ranking ist der Alt-Text in den Metadaten des Bildes. Die Pflege des alternativen Textes ist gerade bei Produktbildern meist recht einfach und sollte aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung in jedem Fall genutzt werden.

5: Optimierte Produktbeschreibungen

Produktbeschreibungen sind aus Sicht der Nutzer:innen eines der wichtigsten Kriterien für den Kauf in einem Onlineshop. Mit individuell geschriebenen Produkttexten kann man nicht nur seinen potenziellen Kund:innen dabei helfen eine Kaufentscheidungen zu treffen und sich von der Konkurrenz abheben, sondern auch ein besseres Rating in den Suchergebnissen erzielen.

Das liegt zum einen daran, dass individuelle Produktbeschreibungen die Möglichkeit bieten auf eigene Keywords insbesondere im Bereich Longtail zu optimieren. Zum anderen, dass Suchmaschinen wie Google sogenannten “Duplicate Content” als Täuschungsversuch betrachten und im schlimmsten Fall mit einem schlechten Rating abstrafen.

Duplicate Content (Duplizierter Inhalt) liegt immer dann vor, wenn identische Inhalte mehrfach auf derselben oder einer anderen Website von Suchmaschinen gefunden werden können. Solche Dubletten können genutzt werden, um das Suchmaschinen-Ranking zu beeinflussen und Zugriffe zu generieren. Das gefährdet die Nutzerfreundlichkeit der Suchmaschinen und ist entsprechend ungern gesehen.

Im Bereich E-Commerce ist Duplicate Content oft problematisch, wenn vorgefertigte Produktbeschreibungen vom Hersteller wörtlich übernommen werden. Sind diese Produktbeschreibungen auch in vielen anderen Shops zu finden, so kann dies langfristig zu Problemen mit der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen führen.

Google schreibt hierzu:

“Google ist bemüht, nur Seiten zu indexieren und in den Suchergebnissen anzuzeigen, deren Inhalte nicht auch anderswo so zu finden sind.”

Google Search Central – Richtlinien für Webmaster

Wenn dein Onlineshop sehr viele Produkte vertreibt und der Aufwand für individuelle Beschreibungen zu groß wird, sollten zumindest die Seiten der Topseller optimiert werden. Denn auch Nutzer:innen werden es dir danken, wenn sie bei ihrer Produktsuche nicht denselben Text zum 5. Mal lesen müssen und weiterführende Informationen finden.

6: Duplicate Content

Duplicate Content kann in Onlineshops nicht nur bei Produktbeschreibungen zu Problemen führen. Auch wenn deine eigens erstellten Inhalte auf anderen Marktplätzen wie Amazon oder eBay oder Preisvergleichsportalen zu finden sind wird dies von Suchmaschinen als Duplicate Content angesehen. Da dein eigener Shop gegen diese Portale im Ranking kaum Chancen hat, hast du leider nur die Möglichkeit die Beschreibungen nochmal individuell anzupassen.

Neben diesen externen Arten von duplizierten Inhalten spielen aber auch interne Duplikate bei Onlineshops oft eine große Rolle in Bezug auf das Ranking. In vielen Shops werden beispielsweise Filter- und Sortierfunktionen eingesetzt, welche bei der Anwendung eine neue URL generieren, indem eine Zeichenfolge wie “?color=black” an die ursprüngliche URL angehängt wird.

Ähnliches gilt auch für die Paginierung und Kategorisierung in Onlineshops bei denen dynamische URLs generiert werden.

Hier ist es wichtig, dass durch ein sogenanntes “Canonical Tag” den Suchmaschinen angezeigt wird, welche Seite primär in den Suchindex aufgenommen werden soll. Zudem kann auf den Seiten mit duplizierten Inhalten ein “noindex” Tag gesetzt werden, dieses sagt den Suchmaschinen das eine Seite nicht in den Suchindex aufgenommen werden soll.

 

 

In diesem Artikel werden einige Grundlagen der On-Page-Suchmaschinenoptimierung aufgezeigt. Aber selbst ein technisch komplett optimierter Onlineshop wird in den Suchergebnissen nicht automatisch auf Platz 1 erscheinen. Dazu braucht es weitere Maßnahmen insbesondere aus dem Online-Marketing – nur das Zusammenspiel aus On- und Off-Page-Optimierung führt zum gewünschten Erfolg.

Bei Nexaion arbeiten wir Hand in Hand mit unseren Partnern wie Cynapsis Interactive und Blue Oak Advertising, um einen lückenlosen Service für die Optimierung eures E-Commerce Projektes bieten zu können. Wenn ihr Unterstützung wollt nehmt gerne Kontakt auf!

 

 

 

 

 

*Quellen: *

https://developers.google.com/search/docs/advanced/guidelines/duplicate-content

https://de.ryte.com/magazine/technische-seo-fuer-onlineshops

https://ahrefs.com/blog/long-tail-keywords/

https://app.sistrix.com/de/serp-snippet-generator